Die Installation von Solarkollektoren auf Freiflächen wird wegen der geringeren Wärmegestehungskosten meist der dezentralen Installation, z. B. auf Gebäuden, vorgezogen. Zudem ist es bei den ca. zwei- bis vierfach höheren Kosten in den meisten Fällen technisch nicht möglich, mit dezentralen Kollektoren eine äquivalente Menge an erneuerbarer Wärme für hohe solare Deckung und zentrale Wärmespeicherung in Saisonspeichern zu erzeugen.
Solarthermische Großanlagen, die in Wärmenetze einspeisen oder große Verbraucher mit Wärme versorgen, müssen aufgrund der technischen Gegebenheiten verbrauchernah gebaut werden, da ein Wärmetransport in Rohren über große Entfernungen wirtschaftlich und technisch schwer zu realisieren ist.
Solarthermische Anlagen, die in Fernwärmenetze einspeisen, können 400 bis 600 kWh Wärme pro Quadratmeter und Jahr erzeugen, während der Jahresertrag von Photovoltaikanlagen in der Größenordnung von 100 bis 150 kWh liegt. Da die Wärmeversorgung etwa 50 % und die Stromversorgung nur etwa 20 % des Gesamtenergieverbrauchs ausmacht, sollten solarthermische Anlagen bei der Nutzung von Freiflächen, die in der Nähe von Siedlungen, Wärmenetzen oder Großverbrauchern liegen, bevorzugt werden. Nur für den Fall, dass thermische Anschlussmöglichkeiten nicht gegeben sind, sollten Freiflächen für die photovoltaische Nutzung freigegeben werden. Dies lässt sich damit begründen, dass Freiflächen, die sich in der Nähe größerer Verbraucher befinden, für die effizienteste Nutzung reserviert werden sollten.